B2B , 12.05.2022

Google Ads im B2B-Marketing: Tipps und Tricks für B2B Marketer

Wer allein auf organisches Suchmaschinenmarketing und nicht auf bezahlte Google Anzeigen setzt, muss im Vergleich zu seinen Mitbewerbern mit einer schlechteren Platzierung in den Suchergebnissen von Google rechnen – vor allem wenn es um erklärungsbedürftige Produkte oder Leistungen geht.

Was sind Google Ads und warum sollten diese ein fester Bestandteil im digitalen Marketing-Mix von B2B-Unternehmen sein?

Bezahlte Anzeigen (SEA) über Google Ads gehören ebenso wie die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zum Thema Suchmaschinenmarketing (SEM). Bezahlte Anzeigen werden nicht nur von Google, sondern auch über andere Suchmaschinen wie z.B. Bing ausgespielt. Sie sorgen allgemein für eine Steigerung der Sichtbarkeit von Websites in den Suchergebnissen oder im Display-Netzwerk des jeweiligen Anbieters. Durch die Platzierung Ihrer Unternehmenswebsite in den vordersten Ergebnissen erreichen Sie hohe Klickraten und erzeugen so mehr Leads, gewinnen Neukunden oder generieren mehr Umsatz – Ihr Website Traffic steigt, da Sie mehr Zugriffe auf Ihre Website erhalten.

Allerdings gilt es bei der Erstellung der Google Ads einige Faktoren wie beispielsweise die Auswahl der richtigen Zielgruppe oder der passenden Anzeigenart zu beachten, damit die Anzeigen den gewünschten Erfolg und somit möglichst qualitativ hochwertige Klicks erzielen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass unnötig viel Budget für eine schlechte Performance und niedrige Sichtbarkeit der Anzeigen verloren geht. Sie geben am Ende unnötig bares Geld aus.

Welche Kampagnentypen sind für B2B relevant?

Innerhalb von Google Ads gibt es unterschiedliche Kampagnentypen, die Sie je nach Produkt oder Dienstleistung auswählen sollten. Die folgenden drei Kampagnentypen werden im B2B-Marketing am häufigsten verwendet, wenn es um die Generierung von mehr Umsatz, Leads, Zugriffen auf die Website oder Reichweite und Markenbekanntheit geht.

Bei Suchkampagnen werden Textanzeigen in den Google Suchergebnissen platziert. Somit werden potenzielle Kunden immer dann mit Ihrer Anzeige erreicht, wenn diese aktiv nach entsprechenden Produkten oder Dienstleistungen suchen, die mit den Keywords Ihrer Anzeigen übereinstimmen. Sie können die Nutzer deshalb zielgerichtet erreichen, da Ihre Anzeigen nur dann ausgespielt werden, wenn die Suchbegriffe mit den Keywords Ihrer der Suchanzeige übereinstimmen.

Display-Kampagnen werden auf Websites, in Apps oder auch in Google-Produkten wie YouTube ausgespielt und beinhalten neben den Anzeigentexten außerdem Videos oder Bilder, die potenzielle Kunden optisch ansprechen sollen. Mit Display-Kampagnen erreichen Sie Ihre Nutzer auch außerhalb der Google Suchergebnisse und können außerdem eine größere Reichweite erzielen.

Shopping-Kampagnen können für Sie ebenfalls relevant sein, wenn Sie beispielsweise Produkte anbieten, die die Nutzer über Ihre Website erwerben können. Shopping-Kampagnen sind also Produkteinträge auf Google und erscheinen ebenfalls in den Suchergebnissen, allerdings separat im Tab “Google Shopping”.

Warum sollten Sie für B2B Ads auf Smarte Kampagnen verzichten?

Vielleicht haben Sie auch schon einmal von den Smarten Kampagnen in Google Ads gehört. Diese Kampagnen werden automatisch von einem Algorithmus von Google verwaltet und sollen sich bestmöglich an den Bedürfnissen Ihrer potenziellen Kunden ausrichten.
Dies bedeutet allerdings auch, dass Sie wenig Einstellungsmöglichkeiten der Kampagnen haben und Sie die Ausrichtung der Kampagne nicht manuell steuern können.
Zusätzlich haben Sie deshalb auch keine Transparenz, wenn es beispielsweise um eine Einsicht in die genutzten Suchbegriffe geht – somit haben Sie wenig Möglichkeiten diese Kampagnen bei schlechter Performance zu analysieren und optimieren.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Budgetverwaltung bei den Smarten Kampagnen von Google übernommen wird. Somit haben Sie wenig Kontrolle über die Verteilung des Budgets, weshalb in kurzer Zeit auch einmal sehr viel Budget ausgegeben werden kann.
Ein zusätzliches Risiko bei den automatisch erstellten Kampagnen besteht darin, dass es durch den Algorithmus von Google teilweise auch zu einer ungenauen Beschreibung Ihrer Produkte in den Anzeigentexten kommen kann.

Was also auf den ersten Blick als eine nutzerfreundliche und zeitsparende Variante der Google Ads mit einem geringen Verwaltungsaufwand erscheint, bringt einige ausschlaggebende Nachteile mit sich, die Sie bei der Erstellung von Anzeigen unbedingt beachten sollten! Wenn Sie ausschließlich auf Smarte Kampagnen setzen, kann es dazu kommen, dass Budgets schlecht eingesetzt und Ihre gewünschte Zielgruppe durch unklare Anzeigentexte nicht erreicht wird.

Was muss bei der Einrichtung einer Kampagne in Google Ads beachtet werden?

Zunächst sollte das Zielvorhaben der Kampagne festgelegt werden – Sie sollten sich also genau überlegen, was Sie mit welcher Anzeige erreichen möchten. Wichtig ist außerdem, den richtigen Kampagnentypen festzulegen und die dafür benötigten Materialien wie Bilder oder Videos bei Displayanzeigen parat zu haben.

Sie sollten sich vor der Einrichtung der Anzeigen ebenfalls dringend überlegen, welches Budget Sie für die Kampagne (im Monat) ausgeben möchten. Hierbei muss ein Betrag festgelegt werden, der pro Tag für die verschiedenen Kampagnen höchstens ausgegeben werden darf – dieser Betrag wird dann nicht von Google überschritten.

Sie sollten weiterhin Ihre Zielgruppe sehr gut kennen, sodass Sie diese in Google Ads klar definieren und Anzeigen auf Ihre Zielgruppe ausrichten können. Nur so kann Ihre Anzeige letztendlich zielgerichtet die potenziellen Nutzer und Kunden erreichen.

Neben der Zielgruppe spielen auch die Keywords eine ausschlaggebende Rolle bei der Erstellung der Anzeigen. Sie sollten also bereits im Vorfeld wichtige Keywords evaluieren und bestenfalls eine detaillierte Keywordrecherche vornehmen. Behalten Sie hierbei auch die Keywords Ihrer Mitbewerber im Blick.
Der Keyword-Planer in Google Ads ist ein hilfreiches Tool, um neue Keywords zu entdecken und anschließend zu Ihren Anzeigen hinzufügen. Innerhalb des Keyword-Planers werden Ihnen relevante Keywords vorgeschlagen, die potenzielle Neukunden bei einem Unternehmen wie dem Ihren mit den entsprechenden Produkten suchen.

Auch die Inhalte, also Anzeigentitel sowie Anzeigentexte sollten möglichst präzise gewählt werden. Kurze, konkret formulierte und auffordernde Texte sprechen Ihre potentiellen Nutzer mehr an. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie mit Ihren Anzeigentexten Ihre potenzielle Zielgruppe zielgerichtet auf Ihren Bedarf – bezogen auf Ihre Suchintentions ansprechen!

Dafür ist es neben der richtigen Auswahl an Keywords außerdem wichtig, das beworbene Produkt oder die dargestellte Dienstleistung optimal zu beschreiben. Ansonsten führen Klicks nur zu hohen Absprungraten auf Ihrer Website – das kostet Sie wertvolles Budget

Behalten Sie auch die Zielseite bzw. Landingpage im Blick, auf welche Ihre Anzeigen verlinken! Machen Sie sich darüber Gedanken, welche Inhalte Ihre Kunden nach dem Klick auf Ihre Anzeige sehen wollen. Das sollte auf keinen Fall die Startseite Ihrer Website sein! Um die Gestaltung und den Aufbau Ihrer Landingpage sollten Sie sich vor der Erstellung einer Kampagne Gedanken machen. Ads und Landingpage müssen optimal auf Ihrer Nutzer ausgerichtet sein – Ansprache, Inhalte und Funktionen/Services müssen zusammenpassen und das Versprechen aus der Anzeige einlösen! Dann klappt das auch mit den Abschlüssen bzw. Conversions!

Natürlich gilt es weitere Stellschrauben anzupassen, um Ihre Anzeigen optimal auf Ihre Zielgruppe auszurichten. Dazu gehört beispielsweise die Anpassung der Werbezeiten im Werbezeitplaner. Hier können bestimmte Werbezeiten für die Ausspielung der Anzeigen ausgeschlossen werden. Bewerben Sie zum Beispiel eine Dienstleistung für geschäftliche Kunden, wird es wenig Sinn machen, die Kampagnen an Wochenenden oder nachts auszuspielen.
Außerdem sollten Sie mit der Zeit unbedingt nicht relevante Keywords von Ihren Anzeigen entfernen, sodass Ihre Anzeigen den potenziellen Kunden nur bei den richtigen Keywords ausgespielt werden. Nicht relevante Keywords können Sie der Liste “Auszuschließende Keywords” in Google Ads hinzufügen.
Ähnlich ist es mit den Placements, also dem Ort, wo beispielsweise Ihre Displaykampagnen ausgeliefert werden. Auch hier ist es notwendig, dass Sie für Ihre Zielgruppe oder Ihre Produkte nicht relevante Placements von Ihren Anzeigen ausschließen, um Ihr Budget letztendlich nicht für eine schlechte Platzierung Ihrer Kampagnen ausgeben.

Was sind Dos and Don’ts für die Erstellung von Anzeigen im B2B-Marketing?

Dos:

  • Relevante Keywords verwenden und Keywords über den Keyword-Planer evaluieren
  • In den Anzeigentexten Call-to-Actions einfügen und die Nutzer zum Handeln auffordern z.B. “Jetzt kostenlos herunterladen!”
  • Werbezeiten anpassen – im B2B-Marketing sollten die Anzeigen möglichst ausschließlich Werktags zu den entsprechenden Zeiten ausgespielt werden
  • Placements bei Displayanzeigen ausschließen
  • Monitoring bzw. Tracking der Anzeigen


Don’ts:

  • Ausschließlich automatisch erzeugte “Smarte Kampagnen” von Google Ads verwenden
  • In den Anzeigentexten Phrasen wie “Beste Qualität” oder “Mehr Erfahrung” nutzen – so heben Sie sich nicht von Ihren Mitbewerbern ab
  • Ziel-URL leitet auf die Startseite – die Zielseite der Anzeigen sollte eine spezifische Seite für die beworbene Dienstleistung / das beworbene Produkt sein, hier soll der potenzielle Kunde sofort alle weiteren Informationen finden
  • Die SEO-Strategie durch Google Ads ersetzen – vielmehr sollten sich die beiden Maßnahmen ergänzen, um bestmögliche Ergebnisse in der Google Suche zu erzielen

Wie werden die Kampagnen richtig getrackt?

Die Ergebnisse Ihrer Kampagnen sollten Sie unbedingt beobachten bzw. tracken. Um hohe Kosten fürs Schalten Ihrer Anzeigen zu vermeiden, sollten Sie genau beobachten und wissen, welche Kampagne oder sogar welcher Anzeigentext oder eingebundenes Bild die besten Erfolge erzielt! SEA ist eine Strategie und keine schnelle Aktion. Bleiben Sie unbedingt am Ball und beobachten Sie die Performance Ihrer Anzeigen. Behalten Sie Klicks, Keywords, Seitenaufrufe über Anzeigen und Klicks, die über Ihre Anzeigen bei Ihnen auf der Website ausgelöst werden, im Blick!

Für das Tracking Ihrer Kampagnen kann es in jedem Fall sinnvoll sein ein entsprechendes Dashboard mit allen relevanten Kennzahlen Ihrer Kampagnen einzurichten. Hier ist Google Datastudio ein hilfreiches Tool, um Daten zusammenzuführen und für ein effizientes Monitoring aufzubereiten.

Welche Vorteile bieten Anzeigen über Google Ads?

Google Ads bieten einige Vorteile im Vergleich zu anderen Online Marketing Maßnahmen. Im Gegensatz zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) können Sie schnell Ergebnisse mit dem Schalten von Anzeigen bei Google erzielen. Auch wenn neu erstellte Anzeigen nicht sofort ausgespielt werden – denn die bezahlten Anzeigen müssen eine gewisse Zeit “lernen”, können Sie durch das präzise Ausrichten Ihrer Ads schneller Reichweite und Sichtbarkeit erzeugen.

Bezahlte Anzeigen sollten allerdings nie Ihre SEO Strategie ersetzen! Vielmehr ergänzen sich beide Maßnahmen und sollten gemeinsam darauf einzahlen, bestmögliche Ergebnisse im Suchmaschinenranking zu erzielen.

Durch bezahlte Ads kann Ihr Unternehmen außerdem direkt mit der Konkurrenz mithalten. Hierfür können in Google Ads verschiedenste Faktoren berücksichtigt werden – beispielsweise haben Sie die Möglichkeit auf die gleichen Keywords Ihrer Mitbewerber zu bieten.
Google Ads sind gerade für Startups oder Unternehmen mit neuen Produkten sehr vorteilhaft, da in relativ kurzer Zeit bereits aussagekräftige Ergebnisse und eine gute Performance der Anzeigen erreicht werden können, sodass Ihre neue Website möglichst schnell in den vorderen Suchergebnissen bei Google auftaucht.

Statistik: Werbeausgaben für bezahlte Suchanzeigen steigen – Google Ads bleibt weiterhin eine der beliebtesten Online Marketing Maßnahmen

Werbeausgaben für bezahlte Suchanzeigen steigen - Google Ads bleibt weiterhin eine der beliebtesten Online Marketing Maßnahmen

Welche Anpassungen sollten dauerhaft in Google Ads optimiert werden?

  • Empfehlungen von Google zur Optimierung der Anzeigen umsetzen – lediglich Vorschläge zur Erhöhung des Budgets müssen nicht immer angepasst werden
  • Anpassungen der Keywords in Abstimmung mit den Suchanfragen Ihrer potenziellen Kunden
  • Optimierung von Werbezeiten und Placements, um die Anzeigen optimal auf die Nutzerbedürfnisse auszurichten und kein Geld für schlechte Placements auszugeben
  • nicht allein auf das Tracking von Google Analytics verlassen – zusätzliches Dashboard für ein eindeutiges Tracking über UTM-Parameter verwenden
  • im B2B-Marketing sollten auch die Anrufe potenzieller Neukunden getrackt werden

Fazit und Resümee

Bei der Erstellung von Google Ads für B2B gilt es einige relevante Punkte zu beachten. Anzeigen lassen sich schnell und einfach erstellen. Wenn aber bestimmte Elemente fehlen, wichtige Einstellungen nicht vorgenommen wurden oder die Anzeigen nicht dauerhaft optimiert werden, kann das zu hohen Kosten führen – der Return on Investment verringert sich und gewünschte Erfolge bleiben aus. Achten Sie bereits zu Beginn darauf, dass Ihre Anzeigen richtig aufgesetzt und auch im Verlauf regelmäßig optimiert und angepasst werden!

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