Studie
05.04.2019

Crowdfunding als Online-Marketing-Instrument – wenn aus Investoren Fans werden

Welche Möglichkeiten des Marketings, der Markenbildung und der Marktforschung bietet Crowdfunding – neben dem Thema Geld von der Crowd für die eigene Geschäftsidee einzusammeln? Über Crowdfunding werden Projekte einer bestimmten Zielgruppe vorgestellt. Wer es schafft, diese Zielgruppe dann auch noch zu Multiplikatoren zu machen, kann mitunter eine überraschend hohe Reichweite erzeugen.

Beim Crowdfunding stellen die Initiatoren ihre Geschäftsidee samt Business-Plan auf Plattformen wie z.B. Kickstarter, Indiegogo oder Startnext vor und versuchen so interessierte Investoren innerhalb einer klar definierten Laufzeit für sich zu gewinnen.

Crowdfunding kennt zwei wesentliche Ausrichtungen: Die erste gleicht eher einer Spendensammlung. Bücher, Musikwerke und Filme werden auf diese Weise finanziert. Dafür gibt es meist nur eine immaterielle Gegenleistung, die aber gerade deswegen interessant ist, weil man sie nicht kaufen kann. Die zweite Spielart verfolgt klare wirtschaftliche Interessen. Entweder geben die Geldanleger ein Darlehen und haben damit Anspruch auf Rückzahlung und Zinsen, oder sie beteiligen sich am unternehmerischen Risiko gegen eine Gewinnbeteiligung. So oder so haben sie ein großes Interesse am Erfolg des Projekts, denn im Fall einer Insolvenz sind nicht nur Unternehmensanteile, sondern auch die Darlehensforderungen kaum etwas wert.

Crowdlending, so wird diese Kreditform genannt, ist in aller Regel als sogenanntes Nachrangdarlehen konzipiert. Geld gibt es nur, wenn nach Auszahlung der anderen Gläubiger noch etwas übrig ist – und das ist bei einer Insolvenz höchst selten der Fall. Das hohe Interesse der Geldgeber aus ideellen oder wirtschaftlichen Motiven lässt sich hervorragend als Marketing-Instrument nutzen. Der Einsatz erfordert aber Zeit und den richtigen Kommunikationsstil.

Crowdfunding als Online-Marketing-Instrument

Crowdfunding als Marketing-Tool

Positiv zu bewerten ist der zweifache Nutzen des Crowdfundings: Wer Geld investiert, wird praktisch automatisch zum Fan. Nutzen Sie die Crowdfunding-Plattformen, um Fans zu gewinnen, raten die Experten von www.cloudkredit.com. Bleiben Sie aber dort nicht stehen. Verlinken Sie auf eine eigene Webseite oder zu Ihrer Präsenz in den sozialen Medien. Die Markforscher von Comscore bescheinigen Video-Kampagnen eine vier Mal so hohe Aufmerksamkeit und 64 % mehr Käufer. Nutzen Sie dieses Potenzial. Denken Sie aber daran: Sie haben nur 15 Sekunden Zeit, um Ihr Publikum zu fesseln. Nach dreißig Sekunden haben Sie ein Drittel der Zuschauer verloren. Ein Skript von 150 Wörtern ergibt bereits eine Minute Video – fassen Sie sich also kurz, weniger ist mehr.

Budget für Marketing planen

Fans berichten von ihren Erfahrungen, im Positiven wie im Negativen. Einen Termin zu reißen, ist kein Drama. Eine völlig veraltete Webseite aber schon.
Welchen Eindruck erweckt bei Ihnen ein Restaurant, das zu Ostern online immer noch das Weihnachtsmenü anbietet? Enttäuschungen über missglückte Crowdfunding-Aktivitäten können ihren Grund in einer falschen Budgetierung haben. Das betrifft einmal das Geld. Marketing-Maßnahmen müssen geplant und auch bezahlt werden. Amateurhafte Auftritte können gezielt eingesetzt werden – man denke nur an Speisekarten auf Kreidetafeln, die den Eindruck von Mutters Küche erwecken. Dahinter stecken aber Profis, die genau wissen, wie man Kampagnen richtig anfängt. Wenn das Geld begrenzt ist und Sie sich keinen Profi für Marketing leisten möchten, planen Sie zumindest mit einem ausreichenden Zeitbudget. Seien Sie online und vielleicht sogar gezielt im wirklichen Leben präsent. Vernachlässigen Sie Ihre Investoren nicht, wenn das Geld eingesammelt ist. Investoren sind Fans, Kunden und Multiplikatoren in einem. Hier investierte Zeit zahlt sich vielfach aus.

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