Browserkampf: Google Chrome hängt Mozilla Firefox ab

Letzte Woche gab das Marktforschungsinstitut StatCounter bekannt, dass Googles Browser Chrome inzwischen weltweit einen Marktanteil von 25,7 Prozent erlangt hat. Damit überholt Chrome erstmals seinen Open Source Konkurrenten Firefox (Mozilla).

Letzte Woche gab das Marktforschungsinstitut StatCounter bekannt, dass Googles Browser Chrome inzwischen weltweit einen Marktanteil von 25,7 Prozent erlangt hat. Damit überholt Chrome erstmals seinen Open Source Konkurrenten Firefox (Mozilla), der in der Statistik “nur” auf 25,2 Prozent kam. Googles Aufholjagd ist rasant: Um den heutigen Marktanteil zu erreichen, brauchte die Firma nur drei Jahre, 1/3 der Zeit, die Firefox benötigte, um sich in der Masse durchzusetzen. Nicht zu unrecht nennt Zeit Online diese Entwicklung daher “ein(en) Meilenstein für die Entwicklung des Internets”. Einige munkeln bereits, dass die Tage von Firefox damit gezählt sind.

Was viele nicht wissen: Google war bislang der größte Geldgeber der Firefox-Entwicklung. Da der Vertrag mit der gemeinnützigen Mozilla Foundation im November jedoch auslief, kursieren bereits Gerüchte über das drohende Ende des Open-Source-Projekts Firefox (vgl. z.B. Bericht auf readwriteweb.com). Da Chrome Firefox jedoch dringend brauchte, um eine Vorherrschaft des noch größeren Konkurrenten Microsoft einzudämmen. Denn “mehr noch als die späten Maßnahmen der Wettbewerbshüter (sic!) hat die Mozilla Foundation das Monopol des Platzhirschen Microsoft durchbrochen”, so Zeit Online-Redakteur Torsten Kleinz. Gleichzeitig ist der Mozilla Foundation klar, dass nur Marktanteile sie einen gewissen Marktanteil brauchen,  “damit (ihre) Stimme für ein offenes, standard-basiertes Internet relevant ist.” und “um eine echte Alternative zu sein”, räumte Mozilla-Chefin Baker bereits im Jahr 2008 ein. “Ohne Marktanteil funktionieren wichtige Webseiten nicht mit einem Browser, das haben wir vor Jahren selbst erlebt, als Firefox noch nicht so populär war.”

Es bleibt abzuwarten, wie sich der “Browserwettstreit” weiter entwickelt. Die Mozilla Foundation und Firefox werden jedoch allein aus demokratischer netzpolitischer Sicht gebraucht, denn Open Source- sind wie Open Data-Projekte wichtige Gegengewichte in der immer stärker von ökonomischen Motiven geprägten digitalen Welt.

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